Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKG)
Säuglinge und Kleinkinder
Bei einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte handelt es sich um eine angeborene Schädigung. Sie entsteht in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft. Die Ausprägung der Schädigung ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Betroffen sein können die Lippe und der Kiefer, jeweils auf einer oder auf zwei Seiten. Eine Spalte kann sich auch im Gaumen befinden.
Die Säuglinge haben Schwierigkeiten mit dem Trinken, wegen des fehlenden Mundschlusses. Wegen der offenen Verbindung zwischen Mund- und Nasenhöhle und den anders verlaufenden Muskelzügen im Gaumen können die Kinder nicht den notwendigen Druck beim Saugen aufbauen. Zusätzlich ist der Bewegungsablauf durch die anatomischen Veränderungen beeinträchtigt.
In der Regel bekommen die Kinder in den ersten Lebenstagen eine Gaumenplatte angepasst, die die Spalte im Gaumen und Kiefer zunächst überbrückt. Gegen Ende des ersten Lebenshalbjahres wird die Lippe meist operativ verschlossen. Zu Beginn des zweiten Lebensjahres wird der weiche Gaumen und ab dem 2. Lebensjahr werden der Kiefer und der harte Gaumen ebenfalls verschlossen.
Die veränderte Anatomie der Kinder und auch die anders verlaufenden Muskelzüge im Mund-Gesichtsbereich können zu Schwierigkeiten beim Essen und bei der Sprechentwicklung führen. Daher arbeiten wir bei Bedarf schon sehr früh mit den Kindern und beraten auch die Eltern sobald als möglich, damit eine gute Ess- und Sprachentwicklung gelingen kann.